Ziegen, Händler, Kaffeehäuser: Die Geschichte des Kaffees

Geschichte des Kaffees

Woher kommt eigentlich der Kaffee? Und wie hat er sich so entwickelt, dass er heutzutage bei uns – wortwörtlich – in (fast) jedem Munde ist?

Wir begeben uns einmal auf Spurensuche in die lange Geschichte des Kaffees, die immerhin schon über 1.000 Jahre alt ist!

Nach unseren Recherchen ist die Herkunft des Kaffees nicht haargenau dokumentiert. Einem Bericht des Deutschen Kaffeeverbandes (wir wussten bis eben auch nicht, dass es so etwas gibt!) zufolge soll der Ursprung aber in Afrika gelegen haben.

Ziegen als Entdecker des Kaffees?

Eventuell hat man Tiere beobachtet beim Essen von Kaffeekirschen und ist demnach darauf aufmerksam geworden. Dies ist nicht ganz belegt, aber manch einer sagt, es wären die Ziegen gewesen!

Anekdote: Mönche sollen es den Ziegen nachgemacht haben, die Kaffeebeeren und Kaffeekirschen jedoch nicht so lecker gefunden haben, wie die Tiere. Daraufhin sollen die Mönche die Kirschen ins Feuer geworfen haben aus Frust – und was entstand dann? Genau, ein herrlicher Duft, der Duft von Kaffeearomen!

Aus dem äthiopischen Hochland und Uganda soll die Kaffeepflanze sich dann allmählich ausgebreitet haben auf andere Kontinente.

Im Mittelalter war wohl der Jemen das stärkste Kaffeeanbaugebiet. Das Handelszentrum hieß Mokka – ja genau, das Wort kennen wir ja heutzutage bei uns auch noch im Zusammenhang mit Kaffee!

Kaffeeanbaugebiet
Kaffeeanbaugebiet

Die Kaffeebohne auf dem Weg nach Europa

Etwa im 16. Oder 17. Jahrhundert soll die Kaffeebohne dann nach Europa gelangt sein, zunächst nach Venedig (im Jahr 1647), so wie wir es verstanden haben. Dies soll geschehen sein über Händler.

Demnach erfolgte die Route über Kairo und das heutige Istanbul in der Türkei. Übrigens kann man sich bei einem Spaziergang durch Venedig noch heute auf Spurensuche nach den ersten Kaffeehäusern in der Stadt begeben, z.B. beim berühmten Caffè Florian am Markusplatz.

Interessant auch, dass man Kaffee zur damaligen Zeit offenbar zunächst in Apotheken als Medizin verkauft haben soll (auch heute noch kann ein guter Kaffee wie Medizin wirken, finden wir! :))

Venedig als wichtige Station der Kaffeegeschichte
Venedig als wichtige Station der Kaffeegeschichte

Anekdote: Eher durch Zufall (oder Schicksal?) entstand dieser Geschichte nach dann die bekannte Wiener Kaffeehauskultur in 1685: Man sagt, dass die Türkei Wien damals belagerte, sich jedoch gezwungen sah, diese Belagerung schnell abzubrechen, und dabei einige Kaffeesäcke in der österreichischen Stadt zurückließ…

Jedoch: Der Genuss von Kaffee war zu dieser Zeit noch lange nicht für jedermann erreichbar oder gar üblich. Im Gegenteil, die Reichen waren diejenigen, die Kaffee tranken, und dabei vor allem Männer.

Von „Kaffee als Luxusgut“ spricht der Historiker Ulf Morgenstern in diesem Zusammenhang, wie hier zitiert wird.

In Deutschland angekommen

Ca. um 1700 beginnt man dann auch in Deutschland, konkret vor allem in Leipzig, Hamburg und Bremen offenbar, Kaffee zu trinken. Die ersten Kaffeehäuser Deutschlands entstehen, und die Lust auf Kaffee und die Nachfrage steigt enorm schnell an!

Da man vergeblich versuchte, hierzulande die dunklen Bohnen anzubauen, versuchten alle, sich auf die ertragreichen und geeigneteren Kaffeeanbaugebiete zu stürzen: In Mittelamerika, Afrika und Indien auch.

So erfolgte der Siegeszug des Kaffees – in Europa, aber auch hierzulande bei uns konkret.

So richtig in der breiten Gesellschaft angekommen ist der Kaffee aber erst später, in der Mitte vom 19. Jh. nach unseren Informationen. Alle erdenklichen Schichten genießen den Kaffee nun und stärken sich daran.

Die spannende Zeitreise der Kaffeebohne.

Auch die Siebträgermaschine bzw. die Espressomaschine ist inzwischen erfunden worden, nach unserem Wissen ebenfalls – wo sonst! – in Italien. Zumindest sollen die Italiener diejenigen gewesen sein, deren Geräte so gut waren, dass sie sich verbreitet haben.

Doch wer glaubt ab dann ging es nur noch geradeaus und vorwärts mit dem beliebten Getränk, der irrt. Denn 1945 zu Kriegszeiten soll die Kaffeebohne sehr rar gewesen sein. Als Ersatz etablierte sich zu der Zeit „Muckefuck“.

Später normalisierten sich die Lieferwege wieder, und die Ausbreitung des Kaffees setzte sich fort. Hinzu kamen dann mit der Zeit auch immer mehr Varianten und Variationen (ein Trend, der wohl auch heute noch nicht abgeschlossen ist, wenn wir bedenken, dass es jedes Jahr neue Kaffee-Trendgetränke gibt!): Cappuccino, Latte Macchiato, etc..

-> Weiterlesen: Unser Thermobecher-Test 

Kaffee Historie
Kaffee Historie

Kaffeemuseen: Geschichte erleben

Neugierig, mehr über die Geschichte des Kaffees zu erfahren?

Es gibt eine Handvoll bekannter Kaffee-Museen in Deutschland, wo du tiefer eintauchen kannst in die Welt und den Ursprung dieses leckeren Getränks, ohne das viele von uns morgens wohl sehr zerknittert in den Tag starten würden 😉

Auswahl von Kaffeemuseen:

  • Rösterei Burg und Kaffeemuseum in Hamburg
  • Kaffeehaus Coffe Baum in Leipzig

Abschließende Worte

Natürlich gibt es noch viel mehr zu der Geschichte des Kaffees zu erzählen. Wir wollten mit diesem Text jedoch einen groben Überblick über die Reise der Kaffeebohne geben, ohne zu viele Details.

Wer nach dem Lesen der Zusammenfassung in einzelne Epochen und Zeitabschnitte tiefer eintauchen kann, der kann das natürlich gerne tun!

Unsere Idee war, die komplexe und lange Kaffee-Historie zu erzählen in einer Art, dass es dich, den Leser, nicht „erschlägt“ vor lauter Jahreszahlen, Daten und Ereignisse. Wir hoffen, dass uns dies ein Stück weit gelungen ist mit diesem Text!

In dem Sinne: Genieß die nächste Tasse Kaffee, ob sie nun aus Robusta- oder Arabica-Bohnen ist (hier kannst du übrigens unseren Kaffeebohnen-Test nachlesen) – nun weißt du etwas mehr über die Ursprünge des Kaffees!

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