Statt in den Müll: Kaffeesatz als Dünger verwenden für Pflanzen & Garten

Kaffeesatz als Dünger im Garten

Meist landet er einfach im Müll oder Spülabfluss – der Kaffeesatz aus der French Press oder Filtermaschine.

Damit erleidet er ein ganz ähnliches Schicksal, wie es die abertausenden Papp-Kaffeebecher jährlich erleiden, solange es noch nicht genügend Thermobecher gibt.

Und das, obwohl er – mit etwas Wissen – als hervorragender Dünger für manche Pflanzen, Kräuter und Rasenflächen eingesetzt werden kann. Wie genau das funktioniert, bei welchen Pflanzen es besser geeignet ist welche Pflanzen keinen Kaffeesatz mögen, das zeigen wir Euch jetzt alles.

Denn mit ein bisschen Wissen könnt auch ihr bald schon euren Kaffeesatz als Dünger verwenden.

Übrigens: Neben Kaffee dienen auch Eierschalen und Bananenschalen als Dünger-Erweiterung neben herkömmlichem Dünger.

Kaffeesatz als Dünger für Orchideen

Orchideen sind beliebte Zimmerpflanzen. Sie stellen allerdings Ansprüche und Herausforderungen an die Pflege. Sie benötigen viele Mineralstoffe. Oftmals bekommen sie diese nur knapp, weshalb Dünger helfen kann. Doch ist auch Kaffee als Dünger für Orchideen sinnvoll?

Wann ist das möglich, wann nicht? Die Antwort lautet:

  • Kaffeesatz als Dünger für Orchideen ist möglich, wenn ihr sie in Orchideensubstrat pflanzt (wichtig: Kaffeesatz muss trocken sein!)
  • Es ist nicht möglich, wenn die Orchideen in einer Hydrokultur wachsen

Kaffeesatz als Dünger für Kräuter

Viele Kräuter dursten nach Nährstoffen. Daher kann Kaffeesatz hier als Dünger durchaus eine gute Idee sein. Sowohl Kräuter im Topf, wie auch Kräuterbeete, können davon profitieren. Positiv ist zudem, dass neben den Kräutern auch der Boden profitiert: Er säuert leicht an, was ihm gut tut, wenn man Kaffeesatz verwendet zum Düngen.

Achtung: Kräuter, die Sonne lieben, Salbei oder Oregano, sind nicht so große Freunde von Kaffeesatz als Dünger. Sie mögen eher basischen Boden und Kalk. Einmalige Anwendungen schaden aber hier nicht.

Kaffeesatz als Dünger für Hortensien

Die blütenreiche Hortensie wird auch Hydrangea genannt. Kaffeesatz als Dünger funktioniert hierbei gut. Zugleich wird übrigens eine zweite Funktion genutzt:

Denn mithilfe des getrockneten alten Kaffees kann die Hortensie nicht nur gedüngt werden, sondern zugleich lästige Schädlinge wie Schnecken etc. vertrieben werden – also Schädlingsschutz und Dünger in einem!

Kaffeesatz muss nicht in den Müll

Kaffeesatz gegen Schnecken, Dickmaulrüssler & Ameisen

Kaffeesatz gegen Schnecken

Kaffeesatz hilft also durchaus gegen Schnecken und Nacktschnecken und andere Schädlinge im Garten.

Beispielsweise lässt sich Kaffeesatz rings um die betroffenen Pflanzen verstreuen. Oder man stellt sich selbst einen Flüssigdünger her mithilfe des Kaffees, wie im Video angewendet.

Übrigens: Schnecken benötigen eine Konzentration in Höhe von 2% Koffein, um im gefressenen Kaffeesatz abgetötet zu werden.

Kaffeesatz gegen Dickmaulrüssler

Der Dickmaulrüssler (Gattung der Rüsselkäfer) frisst von Herzen gern Blätter, vornehmlich nachts. Der Rhododendron, aber auch Rosen sind bevorzugte Ziele von ihm. Auch hier kann man sich Abhilfe schaffen, denn der Kaffeesatz wirkt gegen Dickmaulrüssler. 

Allerdings haben wir gehört, dass Kaffee alleine hier oftmals nicht ausreicht. Das Absammeln der Käfer, besonders abends mit Taschenlampe, zu deren bevorzugter Zeit, ist wichtig.

Kaffeesatz gegen Ameisen

Auch die manchmal ungeliebten Ameisen lassen sich mit Kaffeesatz bekämpfen. Denn auch wenn es Nutztiere sind, sind sie manchmal lästig, wenn sie im eigenen Beet hausen.

Positiv daran, Kaffeesatz gegen Ameisen zu verwenden, ist folgendes: Dass wir es hier mit einem “natürlichen” Dünger zu tun haben. Laut Erfahrungsberichten im Internet werden die Ameisen auch nicht getötet, sondern nur zum “Umsiedeln” gezwungen.

Tipp: Den Kaffeesatz in die Eingänge drücken, wo die Ameisen hausen.

Kaffeesatz als Dünger für Rosen

Gute Nachrichten für alle, die mit dem Gedanken spielen: Rosen freuen sich über Kaffeesatz als Dünger. Wer dies in Abständen macht, und drauf achtet, dass der Kaffeesatz trocken ist, kann hier positive Effekte bei den Rosen erzielen. Wichtig ist definitiv, den Kaffee vorher trocknen zu lassen, sonst leiden die Rosen eher.

Kaffeesatz als Dünger für Zimmerpflanzen

Es ist möglich und ein guter Zug, die Zimmerpflanzen gelegentlich mit etwas Kaffeesatz zu düngen. Wie auch oben schon angemerkt, sollte das braune Gold ausreichend trocken sein. Wer mag, kann den Kaffeesatz noch mit etwas Erde mischen vor dem Düngen der Zimmerpflanzen.

Gut zu wissen ist auch, dass Kaffeesatz den ph-Wert senkt. Daher mögen auch nicht alle Pflanzen bzw. Kräuter diese Methode.

Manche Experten raten jedoch eher zu folgendem Trick: Aufgebrühten Kaffee abkühlen lassen, danach zusammen mit Wasser nutzen zum Gießen der Zimmerpflanzen (1 zu 1 Verhältnis).

Kaffeesatz als Dünger für Tomaten

Tomaten haben einen sehr hohen Bedarf an Nährstoffen. Aus diesem Grund freuen sich Tomaten meist über das Düngen – auch das mithilfe von getrocknetem Kaffee. Das ist wichtig, den Kaffee zu trocknen, denn ansonsten droht Schimmel.

Generell gibt es neben Kaffee noch zahlreiche andere Dünge-Mittel. Tomaten im Gewächshaus freuen sich besonders über organische Dünger, die arm an Stickstoff sind.

Erfahrene Gärtner empfehlen als Häufigkeit etwa einmal im Monat die Düngung von Tomaten mit Kaffeesatz. Hierbei kann zwischen mehreren Methoden gewählt werden:

  • Trockendüngung (einfachste Variante, auf der Erde verteilen)
  • Vermischung mit der Erde (etwa beim Umtopfen)
  • Beimischung zum Gießen (1:1 zu Wasser mischen, Blätter aber nicht gießen)
Tomaten können mit Kaffeesatz gedüngt werden
Tomaten können mit Kaffeesatz gedüngt werden.

Kaffeesatz als Dünger für Rasen

Last but not least wollen wir nach unseren Recherchen auch noch ein paar Worte zur Frage loswerden, ob Kaffeesatz auch für Rasen geeignet ist als Dünger. Ja, ist er.

Allerdings sollte der Rasen vorher geschnitten sein, und der Kaffeesatz im Düngewagen gut verteilt sein zu einer einheitlichen Struktur, klumpenfrei sein. Maximal 3-4 mal pro Jahr, und nicht mehr als 50gr pro Quadratmeter, wie dieser Selbstversorger rät. Tipp: Nach dem Düngen den Rasen sprengen.

Herkömmlicher Dünger – Empfehlungen